"Statistisch hatte jeder fünfte von euch schon mal Kontakt mit Drogen. Aber klar, das sind immer die aus der Nachbarklasse", beginnt Staatsanwalt Tomas Orschitt die Unterrichtsstunde. Am 17. Februar ist der Jurist mit den Schwerpunkthemen Drogenmissbrauch und Beschaffungskriminalität zu Gast in der 9bili, um mit den Jugendlichen über Drogen zu sprechen.
Bereits im Vorfeld hatten die Schülerinnen und Schüler zahlreiche Fragen an den Experten vorbereitet. Diese kreisten neben rechtlichen auch um psychologische, biologische und ethische Aspekte. „Haben Sie selbst schon mal illegale Drogen genommen? Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Cannabis, Haschisch und Marihuana? Welche Argumente sprechen dafür ‚weiche' Drogen zu legalisieren? Und warum wird die Diskussion immer wieder aufs Neue geführt?", waren Themen, die die Schüler unter anderem interessierten.
Im Fach Biologie hatten sich die Schüler im Zusammenhang mit dem menschlichen Nervensystem bereits mit den Wirkungsweisen und Gefahren von Drogen auseinandergesetzt. „Ich finde es extrem wichtig, mit Schülern über Drogen zu sprechen. Es muss ihnen bewusst sein, dass jeder chemische Eingriff in den Körper Risiken birgt, die häufig schwer abzuschätzen und zu kontrollieren sind, sogar wenn es Medikamente sind", so Dr. Annette Schuck, Biologie- und Klassenlehrerin der 9bili. Um das Thema von verschiedenen Seiten zu beleuchten, hatte sie Herrn Orschitt in den Unterricht eingeladen. Dieser beantwortete die Fragen der Schüler ausführlich und gab am Ende seines Besuchs noch Einblicke in seine berufliche Laufbahn und die Arbeit als Jurist.
Bei den Schülern fand der Besuch von Herrn Orschitt großen Anklang und brachte vor allem auch viele Erkenntnisse: „Ich finde, dass Herr Orschitt den Vortrag sehr gut gehalten hat. Mir hat vor allem gefallen, wie er verdeutlicht hat, dass es Jugendschutzgesetz und nicht Jugendstrafgesetz heißt. Außerdem hat mich die Tatsache, dass man auch schon nach einmaligem Gras rauchen, schwere Folgen davon tragen kann, sehr überrascht und auch abgeschreckt", so Emilia. Und Christian ergänzt: „Ich fand das Gespräch sehr lehrreich, weil wir zusätzlich zu den Informationen über Drogen auch sehr viel über den Job als Staatsanwalt erfuhren. Was ich ebenfalls gut an dem Gespräch fand, war, dass es nicht abschreckend war, sondern dass wir über realistische Fakten geredet haben."