Singen hat viele gesundheitliche Vorteile, da es die Atemmuskulatur stärkt, die Durchblutung fördert und das Immunsystem stärken kann.
Für Kinder ist gemeinsames Singen besonders förderlich, da es die soziale Interaktion, Sprachentwicklung und Konzentrationsfähigkeit verbessern kann. Zudem fördert es ein positives Gruppengefühl und schafft emotionale Bindungen.
„Singen ist gesund“ und das ist viel mehr als eine Redensart. Denn beim Singen werden körpereigene Glückshormone wie Endorphine, Serotonin und Dopamin freigesetzt und Stresshormone wie Cortisol abgebaut. Singen verbessert damit unseren Gefühlszustand, erst recht, wenn man es gemeinsam mit anderen tut.
Es gibt also viele Gründe, zu singen und daher ist es nur folgerichtig, dass wir in der Unterstufe das sogenannte Singklassenkonzept eingeführt haben.
Das Konzept
Die Schüler*innen in Klasse 5 und 6 sollen vor allen Dingen ihre Stimme entdecken oder - je nach Stand, wenn sie zu uns kommen - weiterentwickeln. Wir fangen ganz basal an, versuchen erst einzelne Töne als Klasse gemeinsam zum Klingen zu bringen, und dann werden die Melodien immer umfangreicher und wir trainieren auch mehrstimmiges Singen.
Neben dem gemeinsamen Singen kann aber auch jeder persönlich seinen eigenen Fortschritt sichtbar machen. Am Ende jeder Stunde dürfen alle, die sich mit einem der Level schon sicher fühlen, diesen allein in einer kleinen Prüfung der Lehrkraft vortragen. Ist diese erfolgreich, kriegt man dafür einen Stempel oder Sticker auf seine Levelkarte.
Außerdem entwickeln wir mit den Kindern eine möglichst gute Tonvorstellung: Sie lernen sich Melodien im Vorhinein vorzustellen und leichte Melodien vom Blatt oder nach Handzeichen zu singen, ohne dass sie diese vorher kennen oder gehört haben.
In jedem der zwölf zentralen Gesangslevel steckt auch immer eine musiktheoretische Komponente (Tonleiter in Dur und Moll, Intervalle, Kadenz, Dreiklänge...), die die Schüler*innen durch den Umgang mit der eigenen Stimme leichter begreifen.
Dadurch, dass sich die Kinder beinahe allen theoretischen Inhalten des Musikunterrichts über das praktische Tun im Singen nähern wird ein ganzheitlicheres Musiklernen ermöglicht.
Das Ergebnis
Die Schüler*innen nehmen die eigene Stimme als Sprachrohr ihrer Persönlichkeit wahr und entwickeln diese weiter, was sich auch im Klangbild zeigt.
Durch das Singen entwickeln die Schüler*innen ihr Hörgedächtnis, sie lernen nach und nach, Intervalle, Tonleitern und Dreiklänge abzurufen und wiederzugeben.
Das gemeinsame Singen wirkt sich positiv auf die soziale Kompetenz aus, die Schüler*innen interagieren miteinander, sie singen gegenseitig vor und hören einander zu.