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Exkursion an den Kaiserstuhl

Am 21. Juni unternahm der K1-Leistungskurs Biologie eine Exkursion zum Thema Ökologie nach Ihringen am Kaiserstuhl.

Ferdinand aus der K1 hat einen Bericht dazu verfasst.

"Zu Beginn wurde uns anhand eines praktischen Beispiels gezeigt, was Artenvielfalt bedeutet. Wir untersuchten zunächst eine gemähte Wiese und suchten verschiedene Pflanzenarten. Die Schätzungen für diese Wiese waren hoch, doch die Zählung ergab lediglich etwa 13 verschiedene Pflanzenarten.

Neben der gemähten Wiese befand sich ein Stück Wiese mit vielen wilden Blumen, auf der sich die Artenvielfalt deutlich erkennen ließ. Um dies zu verdeutlichen, fingen wir mit einem Kescher Insekten, zuerst auf der gemähten Wiese und danach auf der Wiese mit den vielen Wildblumen. Der Vergleich war erstaunlich: Auf der gemähten Wiese fanden sich nur viele kleine Insekten, während auf der Wiese mit den wilden Blumen viele große Insekten und eine viel größere Anzahl verschiedener Arten zu sehen waren.

Anschließend wanderten wir zu Fuß in den Kaiserstuhl. Uns wurde klar gemacht, dass der Kaiserstuhl eine herausragende Stellung in Bezug auf die Artenvielfalt beziehungsweise Biodiversität besitzt. Er ist ein Vorposten für besonders wärmeliebende Tiere und Pflanzen. Der Kaiserstuhl zeichnet sich durch eine dichte Vernetzung der Lebensräume aus, die durch die durchgängigen Böschungen der Weinberge entsteht.
Herr Treiber führte uns und erklärte die Beziehungen zwischen Pflanzen und Tieren. Der Kaiserstuhl besteht größtenteils aus Lössgestein, welches vor vielen tausend Jahren angeweht wurde. Dieses Löss bietet vielen Tieren Lebensraum, zum Beispiel den Bienenfressern. Wir konnten auch eine Grabwespe beim Bau ihres Nests für ihre Larven beobachten. Neben vielen verschiedenen Tieren, die wir beobachteten, besichtigten wir auch einige Pflanzen, darunter der große Boxbart, die Kartäusernelken und das Johanniskraut. Diese Pflanzen sind alle spezifisch an ihren Lebensraum angepasst. Ein Beispiel dafür war eine Blume, die im Winter blüht, da hier mehr Feuchtigkeit vorhanden ist. Im Sommer ist diese Pflanze vertrocknet, da sie keine Feuchtigkeit zum Wachsen benötigt. Die Samen bleiben in der Erde und beginnen zu wachsen, wenn Wasser vorhanden ist.

In den Böschungen des Kaiserstuhls entdeckten wir eine Vorrichtung mit einem Netz, um die Artenvielfalt der Insekten zu bestimmen. Diese Insekten werden gefangen und in einem Gefäß gesammelt, wodurch sich die Artenvielfalt des Kaiserstuhls mit umliegenden oder weit entfernten Gebieten vergleichen lässt.

Eine wichtige Eigenschaft der Evolution ist die Koevolution, wie beispielsweise zwischen der Rapunzel-Glockenblume und der Glockenblumen-Scherenbiene. Bei der Koevolution verändern sich zwei Arten miteinander und beeinflussen sich dabei gegenseitig. So ist die Biene auf die Rapunzel-Glockenblume angepasst. Dies bringt Vorteile, wie die sichere Bestäubung der Pflanze durch die Biene, hat aber auch Nachteile, da beide Arten voneinander abhängig sind.

Der Abstieg vom Kaiserstuhl erfolgte durch die Hohlwege, die entstanden sind, weil das Lössgestein bei der Weinernte durch Tiere, die schweres Gerät transportierten, abgetragen wurde. Diese Tiefenwege sind von den Weinreben komplett abgeschnitten und zeigen eine andere Pflanzenvielfalt, da in den Hohlwegen ein anderes, feuchteres Klima herrscht als in den sonnigen Weinreben.

Am Ende wurden wir noch auf ein Eis eingeladen und fuhren dann wieder nach Hause."

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