Mit einem inspirierenden Vortrag begannen in diesem Jahr die pädagogischen Tage des Montessori Zentrum Angell. Unter dem Motto "Auf die Lehrer kommt es an" beleuchtete Michael Felten die Einflussfaktoren, die guten Unterricht ausmachen.
Michael Felten, Autor, Gymnasiallehrer und Dozent ist ein Mann aus der Praxis, der seit 30 Jahren den Schulalltag hautnah erlebt. In seinem 2012 erschienenen Buch "Schluss mit dem Bildungsgerede - eine Anstiftung zum pädagogischen Eigensinn" kritisiert er besonders, dass in den letzten Jahren ständig Strukturen und Schulprogramme verändert wurden. Bei seinem Vortrag vor dem gesamten Lehrerkollegium standen dann auch nicht Strukturen und Bildungspläne im Mittelpunkt, sondern das, was Felten zufolge guten Unterricht ausmacht.
Eingehend kommentierte er die vielzitierte Hattie-Studie und die darin untersuchte Wirksamkeit pädagogischer und methodologischer Einflussfaktoren.
"Lieber guter Frontalunterricht als schlechte Gruppenarbeit!"
Entscheidend für erfolgreichen Unterricht ist Felten zufolge weniger die Methode selbst als deren richtige Umsetzung durch die Lehrkraft. So wies er zum Beispiel darauf hin, dass Gruppenarbeit und eigenverantwortliches Arbeiten einige Fallstricke bereithalten, die die Lehrkräfte erkennen müssen, um die positiven Effekte dieser Arbeitsformen nutzen zu können.
Engagiert warb er für einen permanenten Lehrer-Lern-Dialog, die ständige Rückkoppelung zwischen LehrerIn und SchülerIn. Die Rolle des Lehrers ist für Felten nicht diejenige eines Moderators, für ihn ist die Lehrkraft Regisseur, der Lehrerlenkung und Schülerorientierung verbindet.