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Am 12. Juli 2022 war die Zeitzeugin Ruth Weiss zu Gast am Montessori Zentrum ANGELL.

Bei ihrem Besuch erzählte Frau Weiss, die in wenigen Tagen 98 Jahre alt wird, vor gut 100 Zuhörer*innen von ihrer Kindheit in den zwanziger und dreißiger Jahren im fränkischen Fürth. Dort führte ihre Familie zunächst ein unbeschwertes Leben in einer großen jüdischen Gemeinde, das sich jedoch bereits am Tag nach der "Machtergreifung" der Nazis 1933 schlagartig änderte. Bereits in den ersten Tagen danach erlebte sie Diskriminierung und Ausgrenzung hautnah und berichtete den Zuhörerinnen ihre Erlebnisse. Ihr Vater verlor sehr schnell seine Stelle in der Nürnberger Spielwarenbranche und emigrierte nach Südafrika, wohin ihm seine Familie 1936 folgte.

Die sechsmonative Reise auf dem Schiff entlang der afrikanischen Westküste mit ihren Begegnungen mit Menschen aus den verschiedensten afrikanischen Nationen schilderte Frau Weiss sehr eindrücklich. Dass es aber auch in Südafrika Diskriminierung gibt, erlebte die Familie dann sehr bald, als sie von Nachbarn darauf aufmerksam gemacht wurde, dass der Kontakt und das Spielen mit afrikanischen Kindern nicht erwünscht sei.

Ruth Weiss wurde in Südafrika eine anerkannte Journalistin, schrieb u.a. für die "Financial Times" und den "Guardian", wurde aber durch ihr Engagement gegen die Apartheidspolitik zur unerwünschten Person und siedelte daher zunächst nach Simbabwe und dann nach London um. Heute lebt sie in Dänemark.

Bereitwillig beantwortete Frau Weiss die Fragen der interessierten Schüler*innen, die sich u.a. dafür interessierten, inwieweit Eltern mit ihren Kindern über die Diskriminierung sprachen und wie Frau Weiss die erste Rückkehr nach Deutschland in den 1950er Jahren erlebt hat, als sie im Land vor allem vermeintliche "Widerstandskämpfer" kennengelernt hat.

Begleitet wurde Ruth Weiss von Lutz Kliche, der die Veranstaltung moderierte und immer wieder interessante Bilder der entsprechenden Epoche beisteuerte. Kliche ist seit der gemeinsamen Arbeit an ihrer Autobiographie mit Ruth Weiss befreundet.
An der Veranstaltung nahmen neben Schüler*innen aus den Klassenstufen 10 - K1 auch Vertreterinnen der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Freiburg e.V. und der Ruth-Weiss-Gesellschaft teil.

Unterstützt wurde die Veranstaltung vom Förderverein.

 Für alle, die nicht dabei sein konnten, haben wir die Veranstaltung aufgezeichnet.

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